Geschichte
Alles begann mit einer Vision Anfang der 90er Jahre: Hans Schöbel, bis heute Direktor vom Zentrum für Körperbehinderte Würzburg und Ehrenvorsitzender des LVKM, sowie Heinrich Fehling vom Verein Hilfe für das behinderte Kind in Coburg und bis heute stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbands für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V., malten sich ein bis ins Detail barrierefrei gestaltetes Schullandheim aus, in dem es für Kinder und Jugendliche mit Behinderung möglich wäre, unbeschwert ihren Aufenthalt zu genießen und auch mit ihren Familien Urlaub zu machen. Daraus wurde bald Wirklichkeit:
Tatkräftige politische Unterstützung erhielten die beiden Initiatoren von der damaligen bayerischen Sozialministerin Barbara Stamm und so konnte 1995 der Grundstein für den Neubau gelegt werden.
Nach nur zwei Jahren Bauzeit war die Anlage in Wartaweil fertiggestellt. Bei der Einweihungsfeier 1997 freute sich Barbara Stamm über eine "bundes-, vielleicht sogar europaweit modellhafte Einrichtung".
In den Jahren seit seiner Eröffnung hat sich Wartaweil rasch entwickelt. Inzwischen ist es längst nicht mehr nur ein behindertengerechtes Schullandheim. Wartaweil ist ein Ort der Bildung, Begegnung und Freizeit für alle Menschen mit und ohne Behinderung. Es ist über die Fachkreise hinaus bekannt für seine qualifizierte Wissensvermittlung.
Ein Meilenstein in seiner Geschichte setzte Wartaweil am 1. Juli 2002: Das "Richard-Kraus-Haus", ein neues behindertengerechtes Seminarhaus auf dem Gelände in Wartaweil, konnte dem geregelten Betrieb übergeben werden.
Seitdem hat sich die Begegnungsstätte Wartaweil zu einem Ort entwickelt, der alle Voraussetzungen bietet, um Inklusion ganz selbstverständlich zu leben.
2006 wurden ein Snoezelen Raum und ein Bewegungsraum eingerichtet.
2009 wurde der barrierefreie Steg eingeweiht. Damit wurde das Projekt "Segeln für Menschen mit Behinderung" möglich und wird seitdem regelmäßig angeboten.
2012 wurde der barrierefreie Naturerlebnispark eröffnet, ein Beteiligungsprojekt für Menschen mit und ohne Behinderung. Gefördert wurde dieses Projekt durch LEADER und das Kultusministerium.
In den Jahren 2014-2016 wurde wegen eines umfangreichen Wasserschadens eine komplette Sanierung des Haupthauses notwendig, insbesondere die Renovierung aller Bäder. Seither erstrahlen alle Zimmer in neuem Glanz.
In den Jahren 2019/2020 entstand der Anbau des Seminarhauses mit zwei großen Gruppenräumen, um für die Gäste mit und ohne Behinderung mehr Raum für ihre Aktivitäten, besonders auch im Herbst und Winter, zu schaffen. Gleichzeitig wurden beim Seminarhaus das Flachdach und die Heizung renoviert sowie die Brandschutzanlagen erneuert.